Hautpflegeroutine selbst zusammenstellen

Dank vieler Anleitungen kann ich mir meine Hautpflegeroutine selbst zusammenstellen. Doch worauf muss ich achten? EIn Beispiel als Gedankenanstoss.

Hautpflegeroutine selbst zusammenstellen

Wenn ich mich bei Insta durchscrolle sehe ich gefühlt tausend Anleitungen für die perfekte Skincare-Routine (oder auch altdeutsch Hautpflegeroutine).

Hier gibt es Routinen für jeden Hauttyp. Anleitungen, welche Produkte ich für welchen Hauttyp benutzen soll. Dort ist aufgelistet, in welcher Reihenfolge die Produkte benutzt werden sollen. Was ich morgens und was ich abends nutzen soll. Es gibt Übersichten mit kombinierbaren Inhaltsstoffen und auf welche Inhaltsstoffe ich generell achten sollte. Und so weiter und so fort.

Doch dabei werden stets folgende Punkte vergessen.

  1. Dass die wenigsten ihren tatsächlichen Hauttyp und damit ihre eigentlichen Hautbedürfnisse kennen.
  2. Dass ein passender Wirkstoff noch lange keine Ergebnisse bringt, wenn der Rest der Routine nicht abgestimmt ist.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen:

  1. 80% aller meiner Kund*innen haben Ihren Hauttyp und Ihre Bedürfnisse falsch eingeschätzt. 
  2. In den meisten Fällen wird der Zusammenhang von veränderten Hautbildern aufgrund unpassender Produkte/Routine nicht erkannt.

Ich versuche dies anhand eines Beispiels zu erklären:

Beispiel:

Adriana (Mitte 20) hat eher trockene Haut, keine Unreinheiten und ist ganz zufrieden mit ihrer Haut. Plötzlich bekommt sie vermehrt Unreinheiten im Gesicht. Diese stören Sie und natürlich möchte Sie schnellstmöglich dagegen etwas tun. Sie kauft sich Reinigung und Creme gegen Unreinheiten. Peelt regelmäßig Ihre Haut und lässt nichts unversucht, damit die Unreinheiten verschwinden. Zuerst scheinen die Produkte zu wirken. Die Pickel sind fast vollständig weg. Doch dann werden die Unreinheiten immer mehr und die Haut zeigt sich gerötet und irritiert. Was ist hier passiert?

Erklärung:

Adriana hat eher trockene Haut. Ihre Haut produziert von sich aus weniger Hautfett und damit verdunstet ihre Hautfeuchtigkeit. Mit einer passenden Pflege versorgt Sie Ihre Haut mit Feuchtigkeit und der Ölanteil in der Pflege verhindert das übermäßige Verdunsten der Feuchtigkeit.

Ursache:

Aufgrund der Unreinheiten (übrigens ausgelöst durch das Absetzen der Pille) nutzt Adriana nun Produkte, die auf fettige/unreine Haut abgestimmt sind. Diese Produkte entfetten die Haut und wirken gleichzeitig auf die Unreinheiten. Somit wird zu Beginn auch ein Erfolg erzielt. Mit der Zeit trocknen diese Produkte die Haut von Adriana allerdings aus und schwächen ihre natürliche Hautschutzbarriere. Bakterien können sich besser vermehren, es bilden sich vermehrt Unreinheiten. Gleichzeitig wird die Haut durch die unpassenden Produkte so geschwächt, dass sie auf viele Einflüsse von außen übermäßig mit Irritationen und Rötungen reagiert.  Adrianas Haut ist nun durch die unpassenden Produkte außer Balance.

Alternative:

Grundsätzlich gilt:  Bei Hautveränderungen, die durch das Absetzen der Pille entstehen, liegen hormonelle Veränderungen zu Grunde. Diese lassen sich nicht nur allein äußerlich beeinflussen. Wichtig ist es auf jeden Fall im Hinterkopf zu behalten, dass die hormonelle Umstellung einige Zeit dauern kann und damit auch die Haut etwas länger braucht, um wieder in Balance zu kommen.

Grundlegend sind Produkte, die die Haut sanft und ohne zu entfetten reinigen. Ein mildes Tonic, welches die Haut darin unterstützt, schnell den Säureschutzmantel wieder aufzubauen. Eine Feuchtigkeitscreme, die der Haut viel Feuchtigkeit spendet und durch Ihren Ölanteil die Haut schützt, ohne die Poren zu verstopfen. Für die Unreinheiten hilft ein Maskenpräparat, welches auch abends statt der Creme benutzt werden kann. Die Maske hilft, dass die Unreinheiten schneller an die Oberfläche kommen und so abfließen können. Parallel unterstützt sie die Abheilung der Entzündung. Ziel ist es, eine Pflegeroutine zusammenzustellen, die die Haut versorgt und die Hautschutzbarriere stärkt.

Viel zu oft werden Veränderungen auf der Haut recht aggressiv angegangen, anstatt die Haut in Ihrer Arbeit zu unterstützen. Meist wird damit nicht nur das „Problem“ verschlechtert, sondern es kommen noch mehr „Baustellen“ hinzu. In den wenigsten Fällen wird die Ursache durch die unpassenden Produkte erkannt, und ich habe viel zu oft erlebt, wie daraus ein Kreislauf aus wechselnden Produkten entstand.

Ziel einer passenden Hautpflege sollte immer sein, die Hautbedürfnisse zu erkennen und die Produkte so auszuwählen, dass sie die Haut in Ihrer Arbeit unterstützen.  Dann ist deine Haut in der Lage, problemlos mit den vielen äußeren Einflüssen umzugehen.

Hast du schon versucht dir deine Hautpflege selber zusammen zustellen?

Alles Liebe,

Daniela

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